Welches ERP-System ist besser: Oracle vs. SAP vs. Dynamics 365?
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Welches ERP-System ist besser: SAP vs. Oracle vs. Dynamics 365

Lesezeit: 10 Minuten

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Die Vorteile der Software für Enterprise Resource Planning (ERP) sind hinlänglich bekannt. Mit einem solchen System erhält eine Organisation ein gut integriertes und stets aktuelles Bild aller Kerngeschäftsprozesse – aus einer zentralen Datenbank. So können Daten leicht zwischen allen Abteilungen ausgetauscht werden. Durch einen solchen Informationsfluss wird die Koordination wesentlich effizienter.

Typischerweise laufen ERP-Systeme auf einer Vielzahl von Hardware- und Netzwerkkonfigurationen über eine Datenbank und ein Repository. Daran sollte man denken. All diese Prozesse können an einem Ort integriert werden:

  • Beschaffung: Wenn Supplier Relationship Management (SRM) mit dem Produktionsmanagement koordiniert wird, kann dies zu mehr Effizienz und Kosteneinsparungen führen.
  • Produktion: ERP kann dabei helfen, den Fertigungsprozess zu planen, die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit zur Verfügung zu haben und sicherzustellen, dass der Vertriebsprozess seine Ziele erreicht.
  • Logistik: Hiermit werden Lagerprozesse und die Bewegung von Waren zum Kunden so effizient wie möglich gesteuert.
  • Buchhaltung: Automatisierte Finanzoperationen mit anderen Abteilungen ermöglichen Updates und Einblicke in Echtzeit. Sie stellen auch sicher, dass gesetzliche Vorschriften eingehalten werden.
  • HR: Führen Sie eine vollständige Datenbank aller Mitarbeiter und koordinieren Sie Abteilungsbedürfnisse, um die aktuelle Belegschaft bestmöglich zu nutzen und neu entstehenden Bedarf zu ermitteln. All dies ist zudem mit der Buchhaltung abgestimmt.
  • CRM: Ein gutes ERP-System pflegt alle Kundeninformationen und überwacht die Beziehungen mit den Kunden.
  • Vertrieb: Koordinieren Sie alle Funktionen im Zusammenhang mit dem Auftragseingang, terminieren Sie die Auftragsabwicklung mit Produktion und Logistik, und stimmen Sie die Rechnungsstellung mit der Buchhaltung ab.

Natürlich gibt es noch andere Prozesse, die oft innerhalb eines ERP-Systems abgedeckt werden – je nach den speziellen Anforderungen der Organisation. Zum Beispiel wird ein Unternehmen in den USA im Gesundheitswesen eine Komponente haben, die sich auf branchenspezifische Vorschriften und HIPAA-Anforderungen bezieht. Eine Bank benötigt je nach ihrem regulatorischen Umfeld ganz andere Komponenten. Bei den drei führenden Tier-I-ERP-Anbietern gibt es jedoch Raum für diese Anpassungen.

Die großen Drei: Oracle, SAP und Microsoft Dynamics

Bezogen auf ERP-Software sind die „großen Drei“ Oracle, SAP und Microsoft Dynamics 365. Alle bieten nun auch SaaS an. Das ist sicherlich attraktiver für die kleineren und mittleren Unternehmen, die alle drei versuchen zu umwerben.

Viele große Unternehmen unterhalten weiterhin ein Inhouse-System, obwohl der Anteil sinkt. Tatsächlich zeigt der jüngste Bericht des ERP-Beratungsunternehmens Panorama, dass 64% der Unternehmen, die auf ERP-Service-Lösungen umgestiegen sind, ein SaaS-Modell verwenden. 21% nutzen Cloud-Lösungen und nur 15% bleiben bei einem Inhouse-System. Die Vorteile für kleine und mittelständische Unternehmen liegen auf der Hand: Kosten und Agilität.

Die Kosten sind jedoch nicht der einzige Faktor, den Sie bei der Auswahl des richtigen ERP-Systems für Ihr Unternehmen berücksichtigen müssen. Unser Team hat die drei Top-Anbieter anhand der gängigen Bewertungskriterien für Software bewertet.

Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit

Eine Umfrage von Ax Dynamics unter Anwendern ergab, dass 86% der Oracle-Anwender mit der Funktionalität zu mehr als 50% zufrieden sind. Bei Dynamics-365-Anwendern sind dies 80% und bei SAP-Anwendern nur 44%. Somit ist SAP ein ERP-System, dass noch einen weiten Weg vor sich hat, um eine vergleichbare Kundenzufriedenheit zu erreichen.

Auf der anderen Seite gibt es viele Faktoren, die zur Zufriedenheitsrate beitragen. Daher sollte jedes Unternehmen, das nach einer ERP-Lösung sucht, die Vor- und Nachteile der einzelnen Lösungen abwägen.

Oracle ERP – Vor- & Nachteile

Microsoft Dynamics ERP – Vor- & Nachteile

Vorteile

Nachteile

Das wohl größte Plus ist, dass die Microsoft-Infrastruktur einfach mit beliebigen anderen Windows-Anwendungen synchronisiert werden kann. Informationen und Daten können einfach auf andere Microsoft-Systeme übertragen werden.

Einige beschweren sich, dass die Dynamics-Cloud-Lösung im Vergleich zu den beiden anderen zu wenig Leistung bringt.

Dynamics ist außerdem mehrsprachig und unterstützt mehrere Währungen. Große Unternehmen mit einer internationalen Präsenz werden dies zu schätzen wissen.

MS Dynamics 365 wurde ursprünglich als freundlicher für kleine Unternehmen angepriesen. Seitdem hat es seinen Fokus aber auf größere Unternehmen verlagert. Kleine Unternehmen fühlen sich daher ignoriert und unzureichend gut bedient.

SAP ERP – Vor- & Nachteile

Bereits im Jahr 2012 setzte sich das ERP-System von SAP mit rund 25% Marktanteil von der Konkurrenz ab. Diese Position hält es auch heute noch mit 33% – verglichen mit 27% von Dynamics und Oracle.

Betriebskosten

Die Befragten in der jüngsten Umfrage von Panorama erwarteten, dass die Kosten für ERP-Lösungen weniger als 2% des Jahresumsatzes des Unternehmens betragen. 64% der Befragten gaben jedoch zu, dass sie während der Implementierung Kostenüberschreitungen hatten. Die gute Nachricht ist, dass Unternehmen bei der Auswahl der Module selektiv vorgehen können, was dazu beiträgt, die Kosten in Grenzen zu halten. Obwohl die individuellen Umstände variieren, können wir den folgenden allgemeinen Kostenvergleich anstellen:

SAP

SAP scheint auf den ersten Blick gemäßigte Anschaffungskosten zu haben. Die meist unvermeidlichen Anpassungen treiben die Kosten jedoch in die Höhe. Am Ende kann SAP teuer werden.

Oracle

Oracle hat seine Lösungen durch die Akquisition einiger High-End-Anbieter erweitert: NetSuite, MICROS und PeopleSoft, um nur einige zu nennen. Somit ist das ERP-System von Oracle zwar zu einer erstklassigen Software geworden, aber auch zur teuersten Lösung.

Dynamics

Dynamics kostet am wenigsten von den dreien. Das liegt vor allem daran, dass Microsoft seine Lösung nicht von Grund auf neu aufbauen musste. Daher wählen vor allem kleine Unternehmen dieses System. Außerdem „sieht“ es wie Windows aus und „fühlt“ sich so an. Das bedeutet weniger Schulung und eine schnellere Akzeptanz.

Integration und Einfachheit der Implementierung

Die Integration und Implementierung eines ERP-Systems erfordert definitiv eine gute Planung. Laut der Panorama-Studie gaben 79% der Befragten an, dass die Implementierung ihre ursprüngliche Zeitplanung überschritt. Bei der Betrachtung der Unterschiede bei Integration und Implementierung ist zudem zu beachten, dass spezifische Vergleiche nicht möglich sind. Da Unternehmen innerhalb jeder dieser Lösungen Optionen haben, variiert die Einfachheit der Implementierung. Generell können wir jedoch Folgendes sagen:

SAP

Unternehmen berichten, dass ihre SAP-Implementierungen reibungslos verlaufen sind. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist, dass SAP sein eigenes System gebaut und seine eigenen Funktionen und Upgrades hinzugefügt hat. Das Produkt ist vollgepackt mit großartigen Funktionen. Wenn Sie aber benutzerdefinierte Anwendungen von Drittanbietern einbinden oder das standardmäßige Set-up anpassen möchten, müssen Sie sich proaktiv an das Unternehmen wenden und dafür extra bezahlen.

SAP ist ein riesiges System und die Implementierung kann langwierig sein. Um dies zu erleichtern, müssen Unternehmen ihre Bedürfnisse für jedes Modul sorgfältig prüfen und sollten diejenigen eliminieren, die sie nicht benötigen.

Oracle

Als ein weiteres riesiges System benötigt auch Oracle lange für die Implementierung. Es ist jedoch sehr flexibel dabei, da Unternehmen wählen können, welche Systeme sie einbinden wollen und welche nicht.

Dynamics

Interessanterweise erfordern die Dynamics-Produkte eine längere Installationszeit und eine längere Schulung mit einer steileren Lernkurve. Und auch bei der Integration von Nicht-Microsoft-Produkten gibt es Probleme.

In allen drei Fällen steht jedoch Unterstützung für die Implementierung und Integration bereit.

Abschließende Überlegungen

Die Auswahl eines ERP-Systems ist ähnlich wie der Kauf eines Autos. Jeder Käufer hat einzigartige Bedürfnisse und Wünsche. Einige wollen den ganzen verfügbaren Schnickschnack. Am anderen Ende der Skala stehen diejenigen, die nur das Nötigste wollen. Einige brauchen große Vans oder Kombis für die gesamte Familie. Wieder andere benötigen überhaupt kein Auto, weil sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen können. Genauso unterschiedlich sind die Anforderungen von Unternehmen.

Beginnen Sie Ihre Reise, indem Sie genau ermitteln, was Ihre ERP-Software leisten soll. Recherchieren Sie und lesen Sie die Bewertungen. Dann sprechen Sie mit denjenigen, die es in Ihre engere Wahl geschafft haben. Wie jede andere Veränderung in einer Organisation muss sie sorgfältig geplant werden und jeder muss auf den Übergang vorbereitet sein. Es wird Zeit, Geld und Geduld erfordern. Dafür haben Sie am Ende vielleicht genau das System, das Ihnen Geld und Zeit spart und Ihrem Unternehmen ermöglicht, effizient und kostengünstig zu arbeiten.

Infopulse ist ein zertifizierter Technologiepartner von führenden ERP-Lösungsanbietern wie Microsoft, SAP und Oracle.

Über den Autor

Dmitry Kotelva is a consulting expert with 20 years of experience in management, business process optimization, and IT solution implementation. More than 15 years, he dedicated to SAP business solutions, being involved in implementation, solution architect, sales, presales, delivery management. Currently holds the position of the Head of Enterprise Applications Practice at Infopulse. Dmitry has supervised more than 50 successfully delivered SAP projects in a variety of industries, including Metals&Mining, CPG, Retail, Construction, Banking, Telco.

Dmitry Kotelva

EVP, Enterprise Applications & BI

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